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Was macht im Job wirklich glücklich und zufrieden?

Wesentliche Ergebnisse der Studie "Glück am Arbeitsplatz"

Europaweite Studie zum Thema "Glück am Arbeitsplatz"

Wer Menschen fragt, was ihr persönliches Glück ausmacht, erhält immer sehr ähnliche Antworten. Auch Zufriedenheit am Arbeitsplatz wird von einigen wesentlichen Punkten bestimmen. Ein Forscherteam der London School of Economics befragte in einer Studie zum Thema „Glück am Arbeitsplatz“ europaweit 20.000 Menschen.

Glückliche Frau genießt den Sonnenschein

Der Chef beeinflusst unser Glück

Da wir viele Stunden unseres Lebens am Arbeitsplatz verbringen, sollte sollten wir auch gerne dorthin gehen. Es ist nicht nur das persönliche Arbeitsumfeld, das von Chef und Kollegen bestimmt wird, es gibt sogar einige Berufe, die mehr Glücksgefühle erzeugen als andere. Doch den größten Einfluss auf unsere Zufriedenheit im Beruf hat der Chef. Mit ihm steht und fällt unsere seelische und auch körperliche Verfassung. Wer möchte schon einen ewig nörgelnden Vorgesetzten, der mit nichts zufrieden oder offenkundig überfordert ist.

Geld macht doch glücklich

Auch wenn es viele Menschen abstreiten, wer am Monatsende mehr Geld auf seinem Konto hat, ist glücklicher. Ob arm oder reich, über eine Gehaltserhöhung freut sich jeder, denn mehr Geld schenkt auch mehr Freiheit. Nun kann sich der Arbeitnehmer vielleicht einen lang gehegten Wunsch erfüllen oder den Kredit fürs Eigenheim früher zurückzahlen. Immerhin 23 % der in aktuellen Studien befragten Arbeitnehmer in IT-Berufen führen ein gutes Einkommen als Glücksfaktor an. Etwas dahinter rangieren Zusatzleistungen wie kostenfreies Essen, Kinderbetreuung und Sportangebote im Betrieb. Entwicklungsmöglichkeiten werden noch geringer bewertet. Eine gute Unternehmenskultur ist den wenigsten Befragten wichtig. Das ist erstaunlich, denn Firmen, die eine solche Kultur pflegen, haben in der Regel aufmerksame und sozial eingestellte Vorgesetzte.

Eine gute Atmosphäre ist wichtig

Unter negativer Stimmung im Betrieb leiden alle Befragten. Kein Wunder, denn auch unausgesprochen sind die negativen Schwingungen immer zu spüren und können sich erheblich auf die Gesundheit auswirken. Noch gravierender sind Neid und Mobbing unter den Kollegen. Je besser die Kommunikation mit Vorgesetzten klappt, desto glücklicher sind Arbeitnehmer. Eine faire Behandlung steht ganz oben auf ihrer Wunschliste. Häufig wird bemängelt, dass der eigene Chef kaum Interesse zeigt, also gar nicht weiß, wo in seinem Betrieb Fairness herrscht und wo nicht.

Work-Life-Balance steht nicht an erster Stelle

Bei der Frage nach Zufriedenheit am Arbeitsplatz wird häufig das Worte Work-Life-Balance verwendet. Natürlich macht niemand gerne dauerhaft unbezahlte Überstunden, trotzdem ist vielen Befragten die Ausgewogenheit zwischen Freizeit und Beruf nicht das Wichtigste. Glück wird von den meisten Menschen unterschiedlich wahrgenommen. Der eine ist glücklich, wenn er seine Mittagspause im Grünen verbringen kann, der andere braucht ständig Lob vom Chef und der dritte legt Wert auf einen guten Kollegenzusammenhalt. Herrscht am Arbeitsplatz jedoch ein gutes Klima, hat das langfristig erhebliche Folgen. Die Mitarbeiter sind zufriedener, werden seltener krank und sind somit auch produktiver.

Wer mitgestalten darf, ist glücklicher

Eintönige Arbeit ist ein echter Glückskiller. Wer dauerhaft stumpfsinnige Tätigkeiten ausüben muss, ohne dass Aussicht auf Verbesserung besteht, wird lustlos und kann sogar in Depressionen verfallen. Dagegen wirkt sich die Bereitschaft der Geschäftsführung, Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen mitwirken zu lassen, durchweg positiv aus. Wer weiß, dass seine Meinung geschätzt wird, ist deutlich motivierter und kommt auch am nächsten Tag besser gelaunt zur Arbeit.

Weniger arbeiten fürs gleiche Geld – das bleibt meist ein Traum

Gerade in der IT-Branche sind lange Arbeitszeiten gang und gäbe. Viele wünschen sich daher, bei gleicher Bezahlung endlich etwas kürzer treten zu können. Moderne Arbeitszeitmodelle kommen zwar dem Wunsch nach mehr Flexibilität entgegen, doch mit eingeschränkter Berufstätigkeit ist meist auch ein geringerer Verdienst verbunden. Gleitzeitmodelle gestatten zwar mehr Zeit für das Hobby, haben aber wenig Einfluss auf das persönliche Glück.

Macht mehr Verantwortung glücklicher?

Eine Führungsposition zu ergattern, ist nicht grundsätzlich erstrebenswert, denn das damit verbundene Prestige entschädigt nicht immer für den notwendigen Einsatz. Ist damit auch größere Einflussnahme auf die Arbeitsplatzgestaltung möglich, kann die Führungsposition jedoch glücklicher machen.

Arbeitslosigkeit ist der größte Feind des Glücks

Viel entscheidender für das Glück ist der Umstand, eine erfüllende Arbeit zu haben. Nichts macht so unglücklich und krank wie Arbeitslosigkeit. Auch eine drohende Arbeitslosigkeit hat enormen Einfluss auf die Gesundheit. Nachdem man eine neue Stelle gefunden hat, dauert es lange, bis sich wieder ein Glücksgefühl einstellt.
Milad Safar
Milad Safar

Managing Partner und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Themenfeld Digitalisierung

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