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Die Bewerbung für ein Praktikum

Die Praktikumsbewerbung

Wer kennt das nicht? Im Rahmen der beruflichen Orientierung steht ein Praktikum bevor. Nachdem die Entscheidung schließlich auf ein bestimmtes Unternehmen gefallen ist, kommt es nun darauf an, sich angemessen zu bewerben. Was zahlreiche Schüler, Studenten und Arbeitssuchende jedoch nicht selten unterschätzen – ein Praktikum beschreibt zwar nicht zwingend ein bezahltes Arbeitsverhältnis, doch stellen Unternehmen hier mittlerweile die gleichen Anforderungen an ihre Bewerber wie bei vollwertigen Stellenausschreibungen; wegen einer zu lapidaren Haltung unterschätzen daher vor allem junge Leute immer wieder, was bei Praktika von ihrer Bewerbung erwartet wird.

Eine gelungene Selbstdarstellung als Basis

Vielen Bewerbern ist oftmals gar nicht bewusst, dass der Stellenwert der eigenen Präsentation bei Praktika mithin deutlich größer ist als im Auswahlverfahren für ordentliche Arbeitsverhältnisse. Denn im Gegensatz zu Bewerbungen auf Festeinstellungen fehlt bei Praktika mit der Berufserfahrung ein zentraler Indikator, der Aufschluss über die Eignung eines Kandidaten geben kann. Somit hängt die Entscheidung neben dem persönlichen Eindruck, den ein Bewerber vermittelt, nahezu vollständig von dessen Bewerbungsmappe ab.
Bewerbung für ein Praktikum

Das Praktikum als Einstieg in das Berufsleben

Natürlich gibt es Betriebe, die ein reges Interesse daran haben, gut ausgebildete Praktikanten möglichst lange für wenig Geld zu beschäftigen, wovon vor allem Hochschulabsolventen betroffen sind. In der Mehrheit der Fälle verfolgen Unternehmen jedoch das Ziel, zukünftiges Personal zu finden. Ein erfolgreich absolviertes Praktikum gereicht also durchaus beiden Seiten zum Vorteil: Der Praktikant steigert seine Chancen, später übernommen zu werden, und das Unternehmen findet womöglich einen neuen Mitarbeiter. Damit dies gelingen kann, sollte man bereits bei der Wahl des Praktikumsortes darauf achten, dass entweder ein ausbildungsrelevanter Bezug vorliegt, oder aber das Geschäftsfeld den eigenen Interessen entspricht. Diese ersten Schnittpunkte sollten daher schon im Anschreiben benannt werden, damit deutlich wird, dass sich der Bewerber bereits im Vorfeld Gedanken über das angestrebte Praktikum gemacht hat.

Engagement statt Berufserfahrung

Sofern die Möglichkeit besteht, sollte ein Bewerber vor Praktikumsbeginn durchaus in Betracht ziehen, das Unternehmen seiner Wahl einmal persönlich zu besuchen. Denn dadurch zeigt man das eigene Interesse und erhält die Möglichkeit, schon vor dem Bewerbungsgespräch als Person wahrgenommen zu werden. Nicht zu unterschätzen sind auch die Informationen, die man bei einer solchen Visite gewinnen und später im Anschreiben erwähnen kann, was die eigene Bewerbung im Idealfall substantiell von denjenigen anderer Kandidaten abhebt. Schaden kann es auch nicht, sich vor der Bewerbung einmal die Berufsbilder anzusehen, die von den Stellenausschreibungen des Praktikumsbetriebes ausgehen, da man sich so bereits früh ein konkretes Bild von den Tätigkeitsbereichen machen kann.

Keine falsche Bescheidenheit — bekennen Sie sich zu ihren Stärken

Der Erfolg einer Bewerbung hängt natürlich auch davon ab, wie gut es gelingt, die eigenen Fähigkeiten und Stärken hervorzuheben. Viele Bewerber sind jedoch oftmals gerade hier zu zaghaft, weil sie fürchten, eine überhöhte Selbstdarstellung könnte ihnen negativ ausgelegt werden. Freilich ist es ratsam, von unnötigen Übertreibungen abzusehen, doch bedeutet dies nicht, dass man sich deswegen in falscher Bescheidenheit üben müsste. Denn der Verweis auf die eigenen Qualitäten ist vor allem dann authentisch, sofern sich diese belegen lassen. Tragen Sie daher möglichst aussagekräftige Unterlagen wie Leistungsnachweise, Zeugnisse und Empfehlungsschreiben zusammen, die eindeutig belegen, dass Sie tatsächlich über die von Ihnen erwähnte Expertise verfügen. Nützliche Charaktereigenschaften wie Ausdauer, Belastbarkeit und Ehrgeiz können zudem ebenso zur Sprache gebracht werden wie Hobbys, die dem Bewerber Lernbereitschaft, Vitalität und körperliche Fitness attestieren.

Der Lebenslauf als Visitenkarte

Oft unterschätzt wird auch der als „Curriculum Vitae“ bekannte Lebenslauf. Neben Informationen über die Ausbildung eines Bewerbers sollte dieser auch deutlich machen, wo etwaige Schnittpunkte zum Tätigkeitsfeld des jeweiligen Unternehmens liegen. Diese können sowohl in persönlichem Interesse als auch in Prägungen durch den familiären Hintergrund bestehen, wozu etwa der Beruf eines Elternteils zählt. Zu empfehlen ist auch die Erwähnung praktikumsrelevanter Tätigkeiten, die ein Bewerber im Vorfeld ausgeübt hat, was besonders für Personen wichtig ist, die nach längerer Pause in den Beruf zurückkehren möchten. Schließlich sollten Sie auch deutlich machen, dass Sie über einen sicheren Umgang mit moderner Text– und Datenverarbeitung verfügen, was heutzutage nahezu an jedem Arbeitsplatz erwartet wird. Neben obligatorischen Kenntnissen zu MS Office sollten hier – falls vorhanden – ruhig auch darüber hinausgehende Fähigkeiten wie HTML-Skills erwähnt werden.

Auf die richtige Form kommt es an

Selbst substantiell solide Bewerbungsmappen bleiben deutlich unter Wert, sofern es dem Bewerber nicht geling, ihre Form angemessen auszugestalten. Wer dabei unsicher ist, findet im Internet zahlreiche Musterbeispiele, die zeigen, wie man die eigenen Unterlagen bestmöglich aufbereitet. Denken Sie immer daran: Bereits die äußere Form lässt erkennen, ob ein Bewerber Ordnung hält und gut organisiert ist. Eine adäquate Bewerbungsmappe ist die ideale Basis für ein gelungenes Vorstellungsgespräch, bei dem Sie vor allem ein hohes Maß an Interesse und Engagement zeigen sollten – denn nur so wecken Sie das Interesse des Unternehmens und erhalten womöglich die Chance, nach erfolgreich absolviertem Praktikum übernommen zu werden.

Sehen Sie das Praktikum als Chance

Von vielen Praktikanten hört man immer wieder, dass sie die Tätigkeit in einem Unternehmen mehr als lästige Pflicht denn als Chance begreifen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass eine solche Haltung wenig hilfreich ist. Denn die Tatsache, dass das eigene Engagement in der Regel gar nicht bzw. nur spärlich bezahlt wird, sollte nicht dazu führen, dass man sich der Chancen verschließt, die ein Praktikum eröffnen kann. Ein Bewerber sollte daher stets offen und motiviert bleiben, möglichst viele Erfahrungen sammeln und das Gefühl vermitteln, dass ihm der erste Schritt in die Berufswelt Spaß macht – eine positive Grundhaltung wird immer auch vom Unternehmen wahrgenommen und wirkt sich stets günstig auf das Arbeitsklima aus.
Milad Safar
Milad Safar

Managing Partner und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Themenfeld Digitalisierung

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